WADI e.V. - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
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Verratene Freiheit

Verbrecher Verlag
272 Seiten
EUR 14,00
ISBN : 978-3-940426-51-2

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Der Aufstand im Iran und die Antwort des Westens

Von Thomas von der Osten-Sacken Oliver M. Piecha Alex Feuerherdt (Hg.)

Kurzbeschreibung:

Es war nicht nur ein Protest gegen gefälschte Wahlen, der sich im Juni 2009 im Iran erhob, sondern ein massenhafter Aufstand, ja, eine demokratische Revolutionsbewegung : Millionen haben gründlich die Nase voll von den Mullahs. Doch in Europa und den USA dachte man gar nicht daran, diesen Aufstand zu unterstützen, man beließ es bei Lippenbekenntnissen . Ein Buch über die Freiheit und den westlichen Verrat an ihr; ein Plädoyer von Autorinnen und Autoren aus Europa, dem Iran und den USA für einen neuen Säkularismus und gegen den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts ".

Mit Beiträgen von Henryk M. Broder, Hans Branscheidt, Simone Dinah Hartmann, Stephan Grigat, Tjark Kunstreich, Fathiyeh Naghibzadeh, Michael Rubin, Gerhard Scheit, Ali Schirasi, Hannes Stein, Wahied Wahdat-Hagh und anderen.

>> Rezension im Deutschlandfunk

 

 

Amerika

Der „War on Terror“
und der Aufstand der Alten Welt

Thomas Uwer, Thomas von der Osten-Sacken, Andrea Woeldike (Hg.)

ça ira Verlag
320 Seiten,
17,50 €,
ISBN 3-924627-81-9

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Aus dem Vorwort:

Beim aktuellen Antiamerikanismus dürfte es sich um mehr handeln als lediglich um ein weiteres jener zahlreichen Ressentiments, die man in Deutschland pflegt und an deren Zunahme man sich so gewöhnt hat wie an das Abschmelzen der Polkappen. Das Bewußtsein, zu einer sich verändernden Welt lediglich als Verlierer zu gehören, nährte und nährt in gleicher Weise den Haß wie die Angst um Privilegien, die von der Umwälzung der Verhältnisse bedroht sind. In beidem wird Amerika für jene Veränderungen gehaßt, die unweigerlich kommen und zugleich stets unverstanden bleiben werden. Der europäische Antiamerikanismus tendiert seit den fünfziger Jahren zu einem in sich schlüssigen, welterklärenden System, innerhalb dessen die Richtigkeit der Annahmen nicht mehr an Tatsachen überprüft, sondern umgekehrt Tatsachen und Ereignisse nur dann akzeptiert werden, wenn sie das bereits vorgefaßte Bild der Welt bestätigen. Antiamerikanismus ist Ausdruck eines Wahngebildes, das auf der Ahnung beruht, hinter den verwirrenden Erscheinungen einer chaotischen Welt walte ein stimmiges System.

Das vorliegende Buch handelt deshalb nicht vom »Feindbild Amerika«. Wem es darauf ankommt, die Eigenarten des antiamerikanischen Ressentiments in Deutschland zu studieren, dem wird an anderer Stelle mehr Stoff geboten, als hier auszubreiten war. Die zugrundeliegende These ist vielmehr, daß es sich beim aktuellen Antiamerikanismus mehr als um falsches Bewußtsein längst um eine politische Realität handelt, der mit ein wenig Aufklärung und der heuristischen Trennung in Feindbild und »berechtigte Kritik« nicht beizukommen ist. Wie auch der grassierende Antisemitismus in Deutschland, der zum »Antizionismus« wird, wenn man ihn beim Namen nennt, keineswegs Ausdruck einer Ideologie ist, die im Marxschen Sinne als notwendiger Überbau zu fassen wäre, so drückt sich auch im Antiamerikanismus, der sich ganz ähnlicher Floskeln und Stereotype bedient, nicht vorrangig das ökonomische oder geostrategische Interesse Deutschlands oder Europas aus.

Flugzeuge in amerikanischen Hochhäusern schaden zweifellos der amerikanischen Wirtschaft – der deutschen nutzen sie damit aber noch lange nicht. An einem Scheitern der USA im Irak kann ernsthaft niemand ein Interesse haben, der nicht die Weltwirtschaft in Trümmer sehen will. Was die Bundesregierung sich von einem Irak verspricht, der sich in einen failed state verwandeln könnte oder zu einem Zentrum islamistischer Bewegungen, weiß wahrscheinlich selbst das zuständige deutsche Außenamt nicht. Wo Antiamerikanismus zur Realität wird, ist er sich selbst genug. Dem rationalen Kalkül einer kapitalistischen Verwertungslogik verschließt er sich, selbst wenn er innerhalb seiner eigenen Logik höchst funktional und rational erscheint. So entwerfen die Strategiepapiere der Al-Qaida mit einer kühlen Rationalität ein auf Jahrzehnte angelegtes Programm mit dem Ziel einer endgültigen Niederlage der Vereinigten Staaten – was fehlt, ist einzig der letzte Punkt, der beschreibt, was dann folgen soll.

Wem am 11. September nichts weiter einfiel als die verhungernden Kinder in der Dritten Welt, reproduzierte die dem Kapitalismus inhärente Barbarei weit eher noch als jene Freedom Fighters im Lager der berüchtigten Neokonservativen, deren marktwirtschaftliche Utopien an der Realität genau dieser Marktwirtschaft zerschellen. Im Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt noch das Versprechen auf Veränderung verborgen, das einzulösen der Kommunismus einst antrat.


Inhalt:

Vorwort
Andrea Woeldike / Thomas von der Osten-Sacken:
»Altes Europa«, Neue Welt

Amerika, Deutschland und der Antiamerikanismus:

Stefan Ripplinger
Der Schatz im Silbersee

Bernd Beier
»Den deutschen Sozialismus von Marx befreien«

Gerhard Scheit
Monster und Köter, großer und kleiner Teufel

Christian Knoop
Vom Isolationismus zum »War on Terror«

Stephan Grigat
Double-bind

Uli Krug / Bernd Volkert
Vorkrieg I: Hate Letters to America

Thomas von der Osten-Sacken
Vorkrieg II: Antiamerikanismus, Antisemitismus und antiimperialistische Friedenssehnsucht

Elliot Neaman
Warum Europäer und Amerikaner die Irakkrise so unterschiedlich betrachten

Der »Krieg gegen den Terror« und der Nahe Osten

Thomas Uwer
»Altes Europa«, neuer Orient

Barry Rubin
Wem nützt der arabische Antiamerikanismus?

Stephen Schwartz
Die Zukunft der amerikanisch-saudischen Beziehungen

Ayelet Banai-Miller
Israel und der Krieg gegen den Terror

   

Saddam Husseins letztes Gefecht ?

Der lange Weg in den III. Golfkrieg

Thomas von der Osten-Sacken, Arras Fatah (Hg)

konkret Literatur Verlag
272 Seiten
EUR 14.80
ISBN 3-930786-38-9

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Für die einen ist er die letzte Bastion des Widerstands gegen den US-Imperialismus, für die andern die "schlimmste Diktatur seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs" (so der Sonderberichterstatter der Uno für Menschenrechte): Am Irak scheiden sich die Geister. Aber es geht nicht nur um Öl oder Menschenrechte. Die Herrschaft der Baath-Partei ist Ausdruck der tiefen Widersprüche der gesamten Region, die zwischen Nation und Panarabismus, nationaler Befreiung und Diktatur, antiwestlichem Affekt und Bündnispartnerschaft zerrissen ist. Wie kein anderer steht Saddam Hussein für diesen Widerspruch: als erbitterter Feind des Westens und sein bester Kunde zugleich.

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Rezensionen zum Buch

Context XXI, Wien:
"Die Besonderheit des extremen antikurdischen und antiiranischen Nationalismus, des in der Ermordung und Vertreibung des Großteils der verbliebenen Jüdinnen und Juden gipfelnden Antisemitismus und der allgegenwärtigen Anwesenheit einer totalitär regierenden Staatspartei machen deutlich, dass Saddam Hussein zwar kein „zweiter Hitler“, aber zumindest ein williger Schüler des Nationalsozialismus war und ist."
Thomas Schmidinger

epd Entwicklungspolitik:
"Bis zum kürzlichen Erscheinen dieses unverzichtbaren Samplers gab es nicht ein einziges Buch in deutscher Sprache, das die Totalität der Herrschaftsverhältnisse im Irak genetisch aufschlußreich beschrieben hätte."
Hans Branscheidt

Mittelbayrische Zeitung:
"Am Ende des ersten Golfkrieges der westlichen Koalition gegen Saddam Hussein gärte es im Irak. (...) Im Südirak riefen damals Truppenkommandeure zum Aufstand auf. (...) In den autoritären Monarchien am Persischen Golf sah man voller Angst auf diesen Umsturz, hätte er doch zum Vorbild für die entrechteten Bürger des eigenen Landes werden können."
Gustav Norgall

akw-texte 12-02:
"Die mit ihren Themengebieten seit Jahren – gelegentlich nur allzu schmerzhaft – vertrauten Autorinnen und Autoren haben Fakten zusammen und Sichtweisen vorgetragen, die in deutscher Sprache bisher kaum oder gar nicht zugänglich waren. Statt der vor allem in Deutschland üblichen Schwarzweißmalerei kommt hier eine Vielfalt von Positionen zu Wort, die jedoch sämtlich den Menschen in der Region verpflichtet und daher in einem einig sind: Das Ba’th-Regime und Saddam Hussein sind die Ursache des millionenfachen Leids, seine Beseitigung ist die Voraussetzung jeden emanzipatorischen Handelns."
Rainer Bakonyi

Kritisches Trierer Jahrbuch 12/02:
"Eine große Verbreitung des Buches könnte der öffentlichen Blindheit gegenüber der irakischen Tragödie entgegenwirken und echter Solidarität mit den Irakern, und das heißt in erster Linie: Unterstützung des Widerstands gegen das Terrorregime, den Weg bereiten helfen."
Klaus Blees

WDR:
"Die Autoren analysieren die Herrschafts-Geschichte des Iraks und beschreiben das Land in seiner gegenwärtigen Situation als "eine Republik der Angst". (...) Der Band „Saddam Husseins letztes Gefecht ?“ liefert eine breite Informationsgrundlage über die Verletzung der Menschenrechte, die Despotie Saddam Husseins und die Rolle der Großmächte. "

Der Standard online:
"Der Blick auf die Entstehung des totalitären Staates im heutigen Irak ist zugleich ein Ausblick auf die Konflikte, die in einem künftigen Irak ohne Saddam Hussein, erbitterter Feind des Westens und dessen Zögling zugleich, zu erwarten sind. Den Herausgebern ist jedenfalls ein verdienstvolles Buch gelungen, das sich kenntnisreich von den marktschreierischen Meinungen der Kriegstreiber und auch der Friedensapostel absetzt."

www.okf-sued.org/:
"Dem Teil der deutschen Linken, der sich unwissend unter dem Einfluss stalinistischer oder (national-)trotzkistischer Kräfte befindet, die sogar offen zur Solidarität mit dem irakischen Terrorregime aufrufen, bieten die Herausgeber von der Osten-Sacken und Fatah die Gelegenheit endlich in der internationalen Politik zu humanistischen Prinzipien zurückzukehren."
Heribert Sommer

Antifa Duisburg:
"So wird eine Feindsemantik festgestellt, die Grundvoraussetzung der irakischen Staatsideologie ist. Ohne äußere und innere Feinde, die zumeist jüdisch seien oder zumindest unter jüdischem Einfluss ständen, wäre der irakische Ba`thismus seiner Existenzberechtigung beraubt. Dass die Bereitschaft besteht, die Vernichtungsideologie auch in die Tat umzusetzen, daran lassen die Ba'thisten keinen Zweifel aufkommen, denn "erst die Existenz wirklicher Feinde aus Fleisch und Blut erfüllt unsere Lehre mit Leben und läßt unser Blut wallen", so der ideologische Wegbereiter Michel Aflaq."
Horst van Houweninge

noch härtere zeiten:
"Es kann bei der aktuellen Diskussion nicht nur um die Klärung des Bedrohungspotentials durch den Irak durch die frühere und vielleicht noch gegenwärtige Existenz von Massenvernichtungswaffen gehen. Dass die Armeen des Ba´th Regimes ihre technischen Möglichkeiten auch umsetzen, bewiesen sie im Iran Irak Krieg - ohne dies öffentlich zu verheimlichen ( die Bilder der durch Giftgas getöteten iranischen "Insekten" liefen stundenlang im irakischen Fernsehen) - und auch in der Stadt Halabja. Die Vernichtungslogik des Ba´th Regimes schließt einen Einsatz der entsprechenden Waffen ein."