"Diese
Art ist leider keine Basis für eine Diskussion."
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Joachim Guilliard [mailto:Joachim.Guilliard@t-online.de]
Gesendet: Sonntag, 27. Oktober 2002 14:19
An: Mathias Kohler
Betreff: re: Erklärung des Mannheimer
Friedensplenums zum Irak-Kongress in Berlin
Hallo Mathias,
anbei mein Rundschrieben zum aktuellen
Stand des Kongresses, das auch kurz auf
die von Dir und anderen geäußerten
Vorwürfe eingeht.
Zu den wesentlichen Punkten bin ich ohnehin
schon anlässlich Deines ersten Schreibens
eingegangen. Es hätte zudem ja durchaus
auch Gelegenheit gegeben - z.B. auf der
Veranstaltung im Mannheim - Deine vielen
Bedenken im direkten Gespräch zu diskutieren.
Rachid hat dies zwar getan, allzu viel hängen
geblieben scheint bei ihm aber nicht zu
sein.
Für eine vernünftige Diskussion,
wäre aber eine sachliche Kritik nötig.
Davon kann in Eurem Schreiben kaum die Rede
sein. An keiner Stelle wird begründet,
warum bei den eingeladenen Referenten die
"Gefahr gesehen wird, dass die Kritik
am Vorgehen der USA gegen den Irak und die
Ablehnung des geplanten Krieges zu einer
unkritischen Haltung gegenüber dem
verbrecherischen Saddam-Regime führt".
Wenn wir mal von dem einen aus dem Irak
absehen - auf welche der Referenten bezieht
sich also Eure Kritik noch?
Und müssen wir Mitgliedern einer Friedensgruppe
tatsächlich erklären, dass Dialog
ein wesentliches Mittel bei der Suche von
zivilen Konfliktlösungen ist?
Bestürzend finde ich auch, dass das
Mannheimer Friedensplenum offensichtlich
noch nichts von den Aktivitäten der
Deutsch-arabischen Gesellschaft in Mannheim
mitbekommen hat, die sich im wesentlichen
auf eine Verständigung der Kulturen
konzentrieren. Sie versuchen den Menschen
hier die arabische Kultur durch Ausstellungen
von Künstlern, Workshops über
arabisches Kunsthandwerk, Veranstaltungen
mit Schriftsteller/innen, Sängerinnen,
Märchenerzähler etc. Wir haben
uns in Heidelberg immer wieder auch an solchen
Aktivitäten beteiligt. Eure Vorwürfe
in Richtung DAG zeigen, dass Ihr entweder
keine Ahnung habt oder nur diffamieren wollt.
Generell, statt inhaltliche Kritik zu üben,
wird überwiegend versucht, den Kongress
und seine Organisatoren durch längst
widerlegte Gerüchte, wilde Assoziationen
etc. zu diskreditieren - ganz im Stil Tilman
Zülchs oder dem ja auch ausführlich
zitierten Hans Branscheidt. (Branscheidt
spricht übrigens schon lange nicht
mehr für medico international, ich
kann Dir nur empfehlen deswegen mal bei
medico nachzufragen.) Die Hälfte Eurer
Erklärung befasst sich mit Sachen,
die mit dem Kongress selbst überhaupt
nichts zu tun haben, wie z.B. dem Solidaritätsflug.
Dann versucht Ihr die Stimmung gegen Möllemann
und Karsli für Euch zu nutzen, die
ebenfalls mit dem Kongress überhaupt
nichts zu tun haben, und legt noch mit der
zusammenhangslosen Nennung von Horst Mahler,
Schönhuber, Mechtersheimer und Haider
im Branscheidt-Zitat nach.
Diese Art ist leider keine Basis für
eine Diskussion, der in der Tat nicht einfachen
Frage, wie man sich bzgl. des Irak verhalten
soll. Es wäre schön wenn Ihr die
Auseinandersetzung wieder versachlichen
könntet.
Gruß
Joachim Guilliard