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Ein neuer Spielbus für Germian
Seit geraumer Zeit nun schon besucht WADIs Spielbus kleine, abgelegene Dörfer in der Region Halabja/Hauram, und erfreut Kinder, die unter sehr harten Bedingungen leben, deren Wünsche und Bedürfnisse selten viel zählen und die Spielzeug höchstens aus dem Fernsehen kennen. Das Konzept ist so einfach und dabei so erfolgreich, dass wir uns entschlossen haben, in Germian, wo viele Kinder unter ähnlichen Bedingungen aufwachsen, einen zweiten Spielbus einzurichten. Dies ist nun mit Hilfe der britischen Regierung möglich geworden.
Germian liegt im Südwesten Irakisch-Kurdistans. Seit Jahren arbeitet WADI hier und unterstützt eine Vielzahl von Projekten.
Die ganze Region leidet unter Armut und Unterentwicklung. Zudem wurden während Saddams so genannter "Anfal"-Kampagne fast alle Dörfer teilweise oder ganz zerstört. Zehntausende Einwohner Germians wurden zwangsumgesiedelt oder getötet. Vor allem die Dörfer werden noch heute von der Regionalregierung stark vernachlässigt. Oft gibt es weder Strom noch sauberes Wasser. Viele Menschen haben das Gefühl, von der Welt vergessen worden zu sein.
Seit einigen Tagen fährt der neue Spielbus, koordiniert vom Frauenzentrum in Kifri, Dörfer in der weiteren Umgebung an. Das Team besteht neben dem Fahrer aus einer Sozialarbeiterin und einer Psychologin. Der Bus ist mit Spielsachen, Malsachen, Musikinstrumenten, Sportgeräten, einer kleinen Kinderbibliothek und weiteren Dingen ausgestattet. Die Team-Mitarbeiterinnen lesen den Kindern vor, arbeiten in Gruppen, leiten die Kinder an und trainieren neben ihren körperlichen Fähigkeiten auch den sozialen Umgang untereinander. 
Grundlegende Hygienemaßnahmen, Gesundheitsvorsorge sowie Gewaltprävention werden spielerisch und erzählerisch vermittelt. Ziel ist, dass die Kinder sich selbst als Subjekte erfahren und an Selbstvertrauen gewinnen. Nebenbei können familiäre Probleme rechtzeitig erkannt werden; eventuell erforderliche Krisenintervention kann über das Frauenzentrum organisiert werden.
Erfahrungsgemäß sind die Dorfbewohner/innen nach anfänglicher Skepsis schnell begeistert von dem Projekt, weil sie sehen, wie sehr ihre Kinder sich freuen und wie gut ihnen diese kleine Abwechslung tut.
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