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13. Juni 2007 | dieStandard.at

FGM: Internationale Solidarität notwendig

155 Millionen Frauen weltweit betroffen - Mit Diskussion "Combatting FGM" im ega wollten Wiener SPÖ-Frauen zur Sensibilisierung beitragen

Wien - Weibliche Genitalverstümmelung ist kein allein afrikanisches Problem, so ein Fazit der Diskussionsveranstaltung "Combatting FGM - Challenges in the fight against Female Genital Mutilation", die am Dienstag auf Inititative von der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Petra Bayr, den Wiener SPÖ-Frauen, dem ega und dem Renner-Institut, stattgefunden hat. "Wir brauchen internationale Solidarität", waren sich alle anwesenden Frauen einig. Zu Gast im ega waren übrigens Berhane Ras-Work, Gründerin des Inter-African Committe (IAC) und Mary Kreutzer von der NGO WADI Österreich.

Keine religiöse Begründung

Nach der Österreich-Premiere des Filmes "Eine Hand voll Asche" von Nabaz Ahmed, der von Genitalverstümmelungen im Irak handelt, erläuterte Ras-Work die Grundzüge des Problems: Bei FGM werden Frauen Teile der äußeren Genitalien mit Messern, Glasscherben oder Rasierklingen weg geschnitten, meist als Kind, oft schon als Baby. Sie sind damit jeglicher Lust an Sexualität beraubt und leiden ein Leben lang unter psychischen und physischen Qualen. FGM gilt als jahrtausende alte Tradition und hat keine religiöse Begründung. Die Gründe sind meist unhinterfragt, aber allesamt repressiv. Vielen betroffenen Frauen mangelt es an Wissen über ihren eigenen Körper und ihre Sexualität, und so glauben sie oft, es sei eine Sünde, nicht beschnitten zu sein, denn nicht verstümmelte Frauen gelten als unrein.

Auch Österreichisches Problem

Derzeit sind etwa 155 Millionen Frauen weltweit verstümmelt, täglich kommen fast 7000 dazu. "Auch in Österreich lebende Migrantinnen sind davon betroffen. Es ist uns daher ein Anliegen, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren", betonte die Frauensekretärin der Wiener SPÖ Nicole Krotsch. "Wir brauchen internationale Solidarität auf allen Ebenen. Die Welt kann nicht einfach zuschauen, wie diesen Frauen Gewalt angetan wird", forderte auch Bayr, Mitbegründerin der Österreichischen Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung. (red


© dieStandard.at, 13. Juni 2007


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