WADI e.V. - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
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Selbstbewusste Frauen und Mädchen, die lesen und schreiben können und ihre Rechte kennen, Kinder und Jugendliche, die Bildung und Fürsorge statt Indoktrination und Frustration erfahren, sind die wirkungsvollste "Waffe" gegen Gewalt und Diskriminierung.

Vor Ort

Mobile Teams helfen Frauen dort, wo sie leben.

Seit 2003 betreuen sechs Mobile Teams Frauen und Kinder in abgelegenen Dörfern und unsicheren Regionen. Die Teams bestehen aus einer Ärztin und einer Krankenschwester, die
Gesundheitsberatung und ambulante Untersuchungen anbieten, sowie aus einer Sozialarbeiterin bzw. Psychologin, die den Frauen in rechtlichen und psychosozialen Fragen zur Seite stehen.

Über die medizinische Betreuung finden die Teams auch Zugang zu sensiblen Fragestellungen und Konfliktfeldern wie häusliche Gewalt, Frauenrechte und die verbreitete Praxis der Genitalverstümmlungen.
Humanitäre Hilfsleistungen werden so mit einer gezielten Aufklärung verknüpft. Zusätzlich erhalten bedürftige Familien materielle Unterstützung in Form von Lebensmitteln, Kleidung und Medizin.
Mehr als 15.000 Frauen und Mädchen haben die Teams bislang erreicht.

Eine ausführliche Darstellung der Mobilen Teams finden sie >> hier

Wer wir sind

WADI e.V. wurde 1992 als Verband verschiedener Organisationen und Initiativen gegründet, die als gemeinsames Ziel hatten, Hilfe zur Selbsthilfe für die Opfer des 2. Golfkrieges zu leisten. WADI ist ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein in Deutschland. Seit 2003 existiert auch ein eigenständiger Verein in Österreich.

WADI arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in der Entwicklungs-zusammenarbeit in Ländern des Nahen Ostens: In Israel, Jordanien, Syrien und dem (Nord)Irak. Der regionale Schwerpunkt liegt auf dem Nordirak.


Kontakt:

WADI e. V.
Herborner Str. 62
D-60439 Frankfurt a. M.
Tel: 069-57002440
Fax: 069-57002444
E-Mail:

 

WADI e.V. - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
Vorsitzende:
Anne Mollenhauer
Kantstraße 77
10627 Berlin

Finanz- und Rechenschaftsberichte schicken wir ihnen gerne auf Anfrage zu.

 

Hilfe zur Selbsthilfe

Jede wirksame Veränderung konkreter Verhältnisse fußt auf der eigenverantwortlichen Entscheidung von Individuen. Wo es um eine langfristige Entwicklung geht, ist anstelle von Almosen die Unterstützung jener gefragt, die sich um die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse bemühen. Demokratische Rechte und die Möglichkeiten des Einzelnen, über seine Zukunft selbst zu bestimmen, sind die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass die Hilfe für Menschen in Not nicht Almosen bleibt.

WADI fördert seit mehr als einem Jahrzehnt Programme der Selbsthilfe im Nahen Osten - in Israel, Jordanien und dem Irak. Im Zentrum unserer Arbeit stehen Projekte, die konkrete Hilfe mit den Rechten und Fähigkeiten der Einzelnen verbinden: Rehabilitationsprojekte für Langzeitstrafgefangene, Alphabetisierungsprogramme, Bildung und Ausbildung von Frauen, öffentliche Aufklärung über und Kampf gegen häusliche Gewalt an Frauen und Mädchen, Kampagnen gegen weibliche Genitalverstümmlung.

Mehr als 5 000 Frauen haben seit Mitte der 1990er Jahre an unseren Bildungsprogrammen im kurdischen Nordirak teilgenommen; für Kinder interner Flüchtlinge wurden Kindergärten eingerichtet; Gefangene wurden in Handwerksberufen, aber auch in Computertechnik ausgebildet und dabei unterstützt, eigene Zeitungen und Bücher zu verlegen; Frauen in einer vormals von Radikalislamisten kontrollierten Region wurden bei der Einrichtung von Frauenzentren unterstützt, in denen sie neben Kosmetik- und Frisierkursen Lesen und Schreiben erlernen, über Gesundheitsvorsorge, Sexualität und Frauenrechte aufgeklärt sowie im Umgang mit Computern und Internet ausgebildet werden.


Parteiisch, nicht parteilich

Unterentwicklung, Diskriminierung und Armut zu bekämpfen bedeutet mehr als Nahrungsmittel zu liefern, Brunnen zu bohren und Saatgut zu verteilen. Hilfe in der Not ist von der Frage der Gewährung von Rechten und der Freiheit des Einzelnen, seine Zukunft selbst zu bestimmen, nicht zu trennen. Deshalb muss Entwicklungshilfe Partei ergreifen. Denn die vermeintlich "unparteiische" Hilfe wird auf schlimmste Weise parteilich, wo sie die gesellschaftlichen Ursachen der Not unberührt lässt und sich Strukturen bedient, die Ungerechtigkeit und Armut weiter festschreiben.

Partei zu ergreifen gilt es auf der Seite der Menschen, die von ihrem Recht auf Glück und ein menschenwürdiges Dasein abgeschnitten wurden. Entwicklung heißt daher immer auch Einmischung in die gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Programme von WADI ergreifen Partei - und sind dennoch unabhängig von politischen Parteien. Projektpartner sind lokale Initiativen, die jenseits von Staats- und Parteistrukturen für eine konkrete Verbesserung der Verhältnisse eintreten.


Demokratisierung

Die Achtung des Individuums, der Schutz der Freiheit und demokratische Rechte sind wichtige Ziele der Einmischung, weil ohne sie eine gerechte Entwicklung auf Dauer nicht möglich ist. In den meisten Gesellschaften des Nahen Ostens wird den Menschen allerdings die Möglichkeit, eigenverantwortlich über ihr Leben und ihre Zukunft zu entscheiden, genommen. Eine Demokratisierung bspw. im Irak kann nicht alleine von Oben erfolgen, sie muss in den konkreten und alltäglichen Lebensbedingungen der Menschen wirksam werden. Dazu gehört neben dem Schutz und der Achtung der Rechte des Einzelnen die Möglichkeit, sich wirkungsvoll für eigene Interessen einzusetzen.

Die Erfahrung, durch eigenes Handeln etwas bewirken zu können, ist vielfach ein wichtiger Schritt zur Überwindung der Entmündigung. Denn nationalistische und islamistische Ideologien, die dem Einzelnen die totale Unterwerfung abverlangen, wirken nicht auf selbstbewusste Menschen, die über ihre eigenen Belange zu bestimmen gelernt haben. Gegen sich selbst und seine eigenen Chancen auf Glück handelt nicht nur der islamistische Attentäter, der sein eigenes Leben verschenkt; gegen sich selbst handelt auch der Vater, der seine Tochter ermordet, weil sie in der Öffentlichkeit mit einem Mann gesehen wurde.

Die entwicklungspolitische Einmischung auf Seite jener Menschen, die aktiv für eine bessere Zukunft eintreten, ist daher ein wichtiger Beitrag für eine demokratische und freie Entwicklung.


Um unsere Arbeit fortsetzen und wenn möglich auch ausweiten zu können benötigen wir Spenden.

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie:

  • Frauenschutzhäuser und Frauenzentren
  • kommunale Projekte und Radiostationen
  • Kampagnen gegen Genitalverstümmlung
  • Mobile Teams für Frauen
  • die Resozialisierung von Strafgefangenen
  • Gesundheitsprojekte
  • Informationsarbeit

Daneben zielt das Programm auf:

  • die Stärkung kommunaler Selbstorganisation
  • die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit lokaler Initiativen
  • die Bewusstseinsbildung und öffentliche Sensibilisierung für gesellschaftliche Probleme
  • die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen in Projekten der Selbsthilfe
  • die Förderung von Bürgerrechtsinitiativen WADI ist ein gemeinnütziger Verein.

Das gesamte Programm unterliegt der Selbstverpflichtung zur Übertragung von Verantwortlichkeit an lokale Mitarbeiter und Basisinitiativen. Da die "Experten" vor Ort sind, versuchen die Projekte nach Möglichkeit lokale Initiativen zu unterstützen und den irakischen Mitarbeiterinnen eine weitgehende Handlungsautonomie zu ermöglichen.

WADI unterhält zwei Büros im Irak.