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Presseerklärung

Hilfsorganisation WADI e. V. begrüßt Festnahme von Hassan Ali Majid und verurteilt aufs schärfste das Attentat auf die UN in Bagdad

http://www.boston.com/globe/


21.08.2003

Die seit 1993 im Nordirak tätige Hilfsorganisation WADI e.V. begrüßt die Festnahme von Hassan Ali Majid, der im Irak nur als Chemical Ali bekannt gewesen ist. Er war maßgeblich für die Giftgaseinsätze gegen kurdische Zivilisten in Halabja und anderen Städten verantwortlich, bei denen über 5 000 Menschen umkamen. Deutsche Firmen waren an der Aufrüstung des Irak mit dem entsprechenden Know How beteiligt. „Mit Majid könnte einer der Hauptverantwortlichen für die Verbrechen des Regimes vor Gericht gestellt werden“, so Thomas Uwer, Sprecher von WADI. Auch die deutsche Beteiligung müsse dabei thematisiert werden.

WADI verurteilt aufs schärfste den Terror-Angriff auf das UN-Hauptquartier in Bagdad und spricht den Opfern seine Anteilnahme aus. Die Organisation, die selbst über Büros und Einrichtungen im Irak verfügt, wies zugleich Interpretationen zurück, derartige Anschläge seien Ausdruck eines allgemein herrschenden „Volkszorns“. „Gezielt versuchen ehemalige Mitglieder des gestürzten Regimes und ins Land strömende Islamisten den Wiederaufbau des Irak zu verhindern. Ihre Ziele sind zunehmend zivile Einrichtungen und Hilfsorganisationen“, so Thomas von der Osten-Sacken von WADI. Der Irak übe derzeit eine hohe Anziehungskraft auf arabische Nationalisten und islamische Terrorgruppen aus, die hofften, Amerika vor Ort zu schlagen. Die Anschläge würden von extremistischen Gruppen aber auch Regierungsstellen in den Nachbarländern Syrien, Iran und Saudi-Arabien unterstützt, um eine demokratische Entwicklung im Nahen Osten zu verunmöglichen. Die Organisation forderte zugleich, den internationalen Druck auf die syrische Regierung in Damaskus zu erhöhen, die einen regelrechten Terror-Tourismus in den Irak betreibe.

Im Zusammenhang damit fordert WADI von der Bundesregierung zugleich ein konsistentes Programm zur Unterstützung der Demokratisierung im Irak. Es gehe nicht um den Einsatz deutscher Soldaten, sondern darum, sich auf politischer und humanitärer Hilfe im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der irakischen Übergangsregierung für eine Stabilisierung der Lage einzutreten. Die Bundesregierung habe bislang versäumt, eindeutig Position zu beziehen. Damit spiele sie jenen Kräften in der Region in die Hände, denen an einer weiteren Destabilisierung und an einem Scheitern des Wiederaufbaus im Irak gelegen sei.

Die Hilfsorganisation selbst werde ihre Projekte, vor allem für Frauen und Flüchtlinge, und ihre Unterstützung des Wiederaufbaus des Irak trotz der Anschläge weiter intensivieren.

gez.

Thomas Uwer (Tel. mobil 0172-3052691)
Thomas von der Osten-Sacken (Tel. mobil 0179-3123834)


WADI e.V. | tel.: (+49) 069-57002440 | fax (+49) 069-57002444
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