Zur Psychopathologie des Islamisten
Von Christian Knoop und Thomas von der Osten-Sacken*
„Ein Freund von mir wurde bei einem Angriff (der amerikanischen
Armee auf Falluja, Anm. d. Verf) verletzt. Man brachte ihn ins Krankenhaus.
Als er seine Augen öffnete, sah er eine wunderschöne Frau.
Er lächelte und dankte Gott, dass er nun endlich ein Märtyrer
geworden sei und als Dank eine heilige Jungfrau erhalten hatte. Dann
aber stellte er fest, dass er noch immer lebte und begann zu weinen.“
Geschichte eines tunesischen Kämpfers von Zarkawis „Monotheismus
und Jihad“ in Falluja(1)
„Jede irakische Mutter muss ihrem Kind beibringen wie man
schießt, kämpft und heldenhaft stirbt.“
Die staatseigene irakische Zeitung Al-Jumhurriyah 1991
Nachdem die Bilder des islamistischen Massakers von Beslan um die Welt
gingen, schrieb der Intendant des arabischen Satellitensenders Al Arabiya,
dass zwar nicht alle Muslime Terroristen seien, wohl aber alle Terroristen
Muslime. In Abwandlung dieser Feststellung ließe sich auch sagen,
dass keineswegs alle Männer in der islamischen Welt zum djihadistischen
Martyrium neigen, wohl aber nur in islamischen Ländern dieses Massenphänomen
auftritt und sich immer gewaltsamer äußert.
Auch der holländische Filmemacher Theo van Gogh fiel dem islamistischen Terror zum Opfer, weil er gewagt hatte, den Islam öffentlich zu kritisieren. „Ein Mensch ist wegen seiner Meinung auf grausame Weise zu Tode gebracht worden. Für die Niederlande ist so etwas ziemlich neu. In islamischen Ländern ist es Normalität,“ schrieb daraufhin aus ihrem Versteck Ayaan Hirsi Ali(2), die Co-Autorin des Filmes „Submission“, dessen Ausstrahlung van Gogh das Leben gekostet hatte.(3)
Denn dieser Film(4) verletzt eindeutig jene viel zitierte arabisch/islamische Ehre, die hierzulande immer dann als Handlungsmotiv in Stellung gebracht wird, wenn sich in israelischen Schulbussen oder auf irakischen Marktplätzen Suicide Bomber in die Luft sprengen. Angesichts der Bilder von mißhandelten gefangenen Männern durch weibliches Personal der US-Armee in Abu Ghraib erklärte die Süddeutsche Zeitung etwa, bei den Bildern handle es sich um eine „Schmach, die nur mit Blut abgewaschen werden könne.“(5)
Auch Van Goghs „Verbrechen“, das mit Blut gesühnt
werden musste, bestand in schandhaftem Verhalten, er hatte das Private
öffentlich gemacht, indem er jene Gewalt thematisierte, die weitverbreitetes
Merkmal des islamischen Geschlechterverhältnisses ist und sich
in Form von Ehrtötungen, Genitalverstümmelungen, Zwangsheirat,
Ausschluss aus dem öffentlichen Leben, und Schleierzwang gegen
Frauen richtet. Nur ist diese tägliche Gewalt, anders als die Märtyreraktionen
von Suicide Bombern oder die Massaker an "Ungläubigen"
und „Kollaborateuren“ nicht für Zuschaustellung oder
mediale Verwertung bestimmt, sondern findet im verborgenen Bereich des
Familiären statt.
Die strenge Trennung zwischen Öffentlichkeit und Privatem in der
islamischen Welt ist keineswegs zu vergleichen mit dem in der westlichen
Hemisphäre bekannten Konzept von Privatsphäre, die sich im
Wechselverhältnis Arbeit/Freizeit als Organisationsprinzip kapitalistischer
Produktionsverhältnisse herausgebildet hat.
Da sich entsprechende Verhältnisse in der islamischen Welt nicht
oder nur äußerst rudimentär entwickelt haben, definiert
sich die strikte Trennung Öffentlich/Privat im Islam entlang geschlechtlicher
Merkmale: „In den männlichen Raum der Religion und Politik
sowie den weiblichen Raum der Sexualität und Familie.“(6)
In beiden Räumen sieht sich der islamische Mann ununterbrochen
herausgefordert seine Ehre zu erhalten und zu verteidigen. Nach außen,
im öffentlichen Raum gegen eine Unzahl – meist imaginierter
– Feinde, im privaten gegen die Dämonen weiblicher (besser:
nicht-männlicher) Sexualität und Triebhaftigkeit.
Die eigene Ehre der Familie, des Clans und in umfassenderem Sinne der
islamischen Gemeinschaft Umma, stellt das höchste zu beschützende
Gut dar, das ein Mann zu bewahren hat. Sie ist genauestens geregelt
und definiert und ihre Verletzung wird nicht von inneren Instanzen,
wie dem Gewissen angezeigt, sondern von der Gemeinschaft, die über
konformes Handeln entscheidet. Ehrhaftigkeit ist also nicht Teil eines
ins Über-Ich übernommenen Wertekanons, sondern wird kollektiv
und entlang koranischer, als unmittelbar von Gott stammenden Vorschriften
und Regeln vermittelt.
Diese Regeln unterscheiden sich in vielen Aspekten von den in den anderen
monotheistischen Religionen tradierten. Am sinnfälligsten zeigt
sich dies im Fehlen eines koranischen Tötungsverbotes; anders als
im Christentum oder Judentum verbietet der Islam nicht prinzipiell das
Töten anderer Menschen, sondern legt fest, in welchen Fällen
das Töten erlaubt ist. So können auch heute unzählige
Fatwas verabschiedet werden, die selbst das Töten von Kleinkindern,
ja schwangeren Frauen gutheißen oder gar zur Pflicht erheben.(7)
Viele der Massaker, die in der islamischen Geschichte Legion sind, verstießen
keineswegs gegen religiöse Vorschriften und brauchten deshalb weder
verheimlicht noch zumindest gerechtfertigt werden. Im Gegenteil, nicht
erst Diktatoren wie Saddam Hussein bekannten sich offen zu einem Großteil
ihrer Bluttaten und benannten einige sogar nach Suren aus dem Koran.(8)
Denn „in keiner anderen (...) Religion findet sich die geheiligte
Legitimation von Gewalt als Wille Gottes (...), wie sie der Islam als
integralen Bestandteil seiner Ideologie im Koran kodifiziert und in
der historischen Praxis bestätigt hat.“(9)
Gegner des Tötens hätten im Islam keinen Platz erklärte
treffend der oberste Richter des Iran Ayatalloh Kalkali. „Unser
Prophet tötete mit seinen eigenen Händen. Ist Blutvergießen
für den Bestand unseres Glaubens vonnöten, sind wir da, unsere
Pflicht zu erfüllen.“(10)
Nicht das Gewissen (Christentum) oder das Gesetz (Judentum), sondern
schariatische Regeln, die Pflicht im Sinne Kalkalis, bestimmen, was
als richtig und falsch, erlaubt und verboten zu betrachten ist.
Entsprechend bedeutet Schande das Scheitern gesellschaftlich konformen
Verhaltens. In arabischen Sprichwörtern rationalisiert sich dieses
offensichtliche Fehlen einer internalisierten Kontrollinstanz: „Wo
du nicht bekannt bist, tue was du willst“ und „Eine verborgene
Schande ist zu zwei Dritteln vergeben“. Schande droht deshalb
dem Mann erst, wenn nonkonformes Verhalten auch öffentlich ruchbar
wird.
Durch die absolute – und heute zumindest noch nominelle –
Oberherrschaft der Familie in ihrer Clanstruktur in arabischen Gesellschaften
spielt es keinerlei Rolle, welches Mitglied der Familie oder Sippe eines
schändlichen Verhaltens „überführt“ wird,
es trifft alle. Die Familienehre muss durch Handeln, durch Auslöschen
der eigenen Nonkonformität wiederhergestellt werden. Da Ehre etwa
äußerliches ist, gibt es kein Äquivalent zur christlich
vermittelten Buße, kein Ritual gliedert denjenigen, der die Ehre
beschmutzt hat wieder in die Gemeinschaft ein, nur Tod oder Verstoßung
können die Ehre wieder herstellen.
Öffentlich und privat
Anders also als im Zivilisationsprozess in der westlichen Hemisphäre,
der Freud zufolge vor allem als Sublimierung und Internalisierung äußerer
Zwänge ablief, bleiben Ge- und Verbote in der islamischen Welt
vornehmlich äußerlich. Das Kollektiv befindet anhand eines
Sets von Normen, ob etwa eine Ehrverletzung vorliegt. Wer sich dann
dem Willen der Gemeinschaft nicht beugt – und oft genug erklären
Männer, die Ehrmorde durchgeführt haben, dass sie persönlich
nicht von der Schuld der oder des Getöteten überzeugt waren(11),
sondern aufgrund äußeren Zwanges handelten – droht
selbst verstoßen zu werden. Instanzen, die nicht der Willkür
einzelner unterliegen, sind bestenfalls rudimentär ausgebildet,
im Bereich des Privaten verzichtet sogar im Extremfall der Staat auf
sein Gewaltmonopol. So legalisierte etwa der irakische Staat 1988 Ehrtötungen
an Frauen(12) und überließ damit den männlichen Familienangehörigen
zugleich die Entscheidungshoheit, wann ihre Ehre verletzt sei.
Definiert sich nämlich im öffentlichen Raum Ehre durch Stärke,
Kampfeskraft und Herrschaft, so sind im Privaten ausgerechnet die als
unrein und sündig angesehen Frauen „Gefäße“
oder Träger dieser Ehre, ohne aktiv als handelnde ihre Ehre verteidigen
oder wahren zu können. Da Frauen als passiv wahrgenommen werden,
sind sie aus der handelnden Gemeinschaft, in den Worten Fatima Mernissis,
sogar aus der Menschheit ausgeschlossen: „Die Botschaft des Islam
(...) geht davon aus, dass die Menschheit nur aus Männern besteht.
Die Frauen stehen außerhalb der Menschheit und sind sogar eine
Bedrohung für sie.“(13)
Ehrverletzendes Verhalten, das im Privaten dann auftritt, wenn männliche
Kontrollinstanzen versagen (hierzu zählen keineswegs nur außer-
oder vorehelicher Geschlechtsverkehr, sondern auch Vergewaltigungen;
ebenso wenn Töchter ihre Zustimmung zu einem bereits vom Familienoberhaupt
ausgesuchten Ehepartner verweigern), muss mit härtesten Sanktionen
belegt werden. Erst die „Entfernung“ des schädlichen,
weil schändlichen weiblichen Mitglieds der Familie stellt die öffentliche
Ehre wieder her. Öffentliche Schande und die Reputation der Familie
/ des Stammes, nicht der eigentliche Sachverhalt oder eigene Gefühle
zu diesem bestimmen das Handeln des Betroffenen.(14)
Vereinfacht ausgedrückt, steht der private Raum für den Bereich
des „Es“, während koranische oder gesellschaftlich
vermittelten Ge- und Verbote – der öffentliche Ruf –,
nicht eine im Lauf der Zeit internalisierte Moral – Gewissen –,
sondern ein starres tradiertes Regelwerk und die Unmittelbarkeit des
Kollektivs weitgehend die Instanz des Über-Ich ersetzen.
Das (männliche) „Ich“ erlebt so seine eigenen Triebe
als ebenso externalisiert, wie die über ihn verhängte Kontrolle
des Kollektivs, gegen das er nicht zu rebellieren vermag, da ihm ansonsten
seine Ehre verlustig zu gehen droht. Elterliche Autorität, vor
allem die Person des Vaters, stellt an erster Stelle eine Agentur kollektiven
Verhaltens dar, die zudem aufgrund sozialer und ökonomischer Veränderungen
an Bedeutung verliert. Der Ehrbegriff verbietet stärker noch als
im Westen jede Auflehnung gegen den Vater oder andere Autoritäten.
Dies mag zum Teil auch erklären, warum Jugendrevolten, die in anderen
Teilen der sogenannten Dritten Welt stattgefunden haben, im islamischen
Raum weitgehend ausblieben: Aggression richtet sich hier im Gegenteil
regelhaft mit Unterstützung der Autorität gegen ein Außen.
Man opfert sich für alte Männer, wie etwa die Jugend-Idole
Yassir Arafat oder Sheikh Yassin, statt sich gegen sie aufzulehnen.
„Wie der djihad von außen durch den Unglauben an die umma
herangetragen werden kann, so lauert er als innerer djihad in Gestalt
der ständigen, metaphysischen Drohung durch die weibliche Versuchung.
(...) Die Gefahr, die in der Frau personalisiert die gesamte umma beständig
belauert, muß durch kollektive Maßnahmen wie Verschleierung,
Entrechtung, Demütigung und Einsperren gebannt werden.“(15)
Sublimierung
Sexualität, die nicht Herrschaft, Kontrolle und Reproduktion dient,
also nicht-männliche Sexualität bedroht das Ich im „Privaten“,
während im Öffentlichen andere Formen der Sublimierung bekämpft
und letztinstanzlich zerstört werden müssen. Denn Sublimierung
würde das islamisch/arabische Ich auflösen, das ständig
im Kampf gegen sein externalisiertes „Es“ und ein ebenfalls
externalisiertes Über-Ich sich zu behaupten versucht. Jede Form
der Sublimierung ist deshalb folgerichtig unter Islamisten strengstens
verboten: Musik, Literatur und Kunst – außer sie dienen
narzistischer Selbstdarstellung im Martyrium, dem suizidalen Selbstopfer
– von Hedonismus oder Sexualität nicht zu sprechen. Neben
dem Kampf, dem kollektiven Gebet und dem Ideal platonischer Männerfreundschaft
darf nichts existieren, außer dem pathologischen Hass: „Wir
lieben den Tod, Ihr liebt das Leben“.
Erst im Paradies, das aufs Martyrium, dem angestrebten Selbstopfer folgt,
wartet dann jene Sexualität und Triebbefriedigung, der man im Diesseits
sich mit allen Mitteln versagen muss. Der eingangs zitierte im Krankenhaus
von Falluja aufwachende Djihadist, der die Krankenschwester für
die ihm versprochene Jungfrau hält, kam, wie unzählige andere
auch, in den Irak, um ins Paradies zu gelangen. „Die Kraft des
Geistes zieht uns nach oben, während materielle Dinge einen nach
unten ziehen. Wer fürs Martyrium bereit ist, wird immun gegen diese
Zug nach unten“. Noch deutlicher als dieser palästinensische
Suicide Bomber, dessen Mission fehlschlug, kann man es kaum ausdrücken.
„Wir schwammen in dem Gefühl in die Ewigkeit einzutreten.
(...) Es gibt andere Wege des Djihad. Aber dieser ist so süß
– der süßeste.“(16)
Im orgiastischen Augenblick des Martyriums endet der Kampf, soll „Ich“
werden, wo „Es“ war, wartet die Frau, die nicht vom Teufel
besessen ist, kommt die Erlösung, die auf Erden nicht möglich
scheint. Zerstörung und Selbstopferung sind der Preis, der zu zahlen
ist.
Umso härter gilt es das Teuflische in dieser Welt zu bekämpfen
und alles zu vernichten, was die Gemeinschaft zu zersetzen droht. Und
dies sind an erster Stelle die Juden, denn sie befreien, in den Worten
des islamistischen Vordenkers Sayyid Qutb „die sinnlichen Begierden
von ihren Beschränkungen und sie zerstören die moralische
Grundlage, auf der der reine Glaube basiert.“ Deshalb auch seien
Marxismus und Psychoanalyse jüdische „Erfindungen“.(17)
In den Juden werden all jene Kräfte am sinnfälligsten bekämpft,
die einerseits den öffentlichen Raum, also die Welt des „Über-Ich“
angreifen und zu zersetzen drohen, andererseits sich die teuflischen
Energien der Frau zunutze machen. „Die Charta der Hamas besagt,
daß Frauen prinzipiell besonders anfällig seien, von den
zionistischen Mächten des Westens verdorben zu werden.“(18)
Nicht von ungefähr stufte der iranische Präsident Rafsanjani
die Frauen, neben Israel und den USA als „oberstes Sicherheitsrisiko
des Iran“ ein.(19)
Der djihad gegen die Juden, ihren Staat und den großen Satan USA
richtet sich gegen das „Sicherheitsrisiko Frau“ und die
jüdische Weltherrschaft zugleich: „Mit den Türmen des
World Trade Centers sollte das kosmopolitische Völker-Babylon New
York getroffen werden, die „große Hure“ aus der Sicht
der Attentäter, (...) die mit ihrem schamlosen Materialismus und
Hedonismus alles durchdringt und befleckt – und gerade auch das
Intimste: die menschliche Sexualität mit ihrem Urbild, dem weiblichen
Körper.“(20)
Sexualität und Liebe
Die arabische Psychoanalytikerin Sania Hamady spricht in diesem Zusammenhang
vom „Leben als einem angstgesteuerten Test“, nur ständig
und im Kollektiv Aufrecht erhaltene Aggressivität ermöglicht
den Zerfall des männlichen Ich bis zur erlösenden Tat aufzuhalten.(21)
Wie schwach dieses Ich, dass nur im identischen Kollektiv sich behaupten
kann und in Anonymität untergehen will, ist, verdeutlichen die
Bilder aus dem Irak: vermummte Gestalten präsentieren sich, ihre
Identität und ihr Gesicht wird erst enthüllt (öffentlich
gemacht), nachdem sie den Märtyrertod gestorben sind.
Die Gruppen, zu denen Islamisten sich zusammenschließen und in
Zwangsritualen selbst bestätigen, werden, wie alle Männerbünde,
ständig von eigener latenter Homosexualität bedroht, die um
so aggressiver abgewehrt und gegen äußere Feinde gerichtet
werden muss.(22) Nicht von ungefähr erfüllte Mohammad Atta
augenfällig alle Klischees solch latent unterdrückter Homosexualität
(sei es die Feminisierung des männlichen Körpers durch Entfernung
jeder Körperbehaarung, oder die paranoide Angst, die eigene Leiche
könnte von Frauen gewaschen werden).
Das Ideal der islamistischen Gruppe könnte als platonische Männerfreundschaft
zum Tode bezeichnet werden, wobei diese Vorstellung von Freundschaft
durchaus auf ältere traditionelle Konzepte von Liebe und Treue
in der islamischen Gesellschaft zurückgreift und sie transformiert.
Ökonomische und politische Dauerkrise, der Zerfall herkömmlicher
Lebensweisen (im Irak etwa lebten noch 1940 70 Prozent der Menschen
auf dem Land, heute macht die städtische Bevölkerung 75 Prozent
aus) und der Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem scheinbar erfolgreichen
Modell Westen, wirkt sich nicht nur auf den Ehrbegriff aus, sondern
auf die Vorstellungen von Sexualität und Liebe im Allgemeinen.
Noch in den islamischen Gesellschaften des Mittelalters waren die sexuellen
Verhältnisse konform zu der sozialen und politischen Machtstellung
eingeteilt. Sexualität fand statt zwischen dem dominanten, freien
Mann und den unfreien Anderen (Frauen, Prostituierte, Knaben, Sklav(inn)en,
unterworfene Gegner). Gerade auch Knaben, als „Noch-nicht-Männer“
waren beliebte Sexualpartner, ohne dass sie dabei ihre (spätere)
Zugehörigkeit zur Machtgruppe Männer verloren.(23)
Die Beziehung zwischen Geschlechts- und Sexualrolle in traditionellen
nahöstlichen Gesellschaften spiegelt sich am deutlichsten an den
erwähnten öffentlichen und privaten Rollen wieder. Erwachsene
Männer, die im privaten Bereich ihre Frauen und Sklaven dominierten,
kontrollierten ebenso den öffentlichen Raum. Sex mit Jungen oder
männlichen Prostituierten machte sie zwar im privaten Lebensbereich
im religiösen Sinn zu „Sündern“, doch beeinträchtigte
dies keineswegs ihre öffentliche Position als Mann. Die Penentration
eines erwachsenen Mannes kann die Hypermaskulinität des aktiven
Parts sogar noch verstärken, symbolisiert sie doch seine Überlegenheit
und Macht über den Passiven.(24)
So wurden im Kalifat männliche Eindringlinge im Harem den männlichen
Sklaven zur Vergewaltigung überlassen, unterworfene Feinde zur
zusätzlichen Erniedrigung penetriert. Auch heute werden in bewaffneten
Konflikten, wie dem im Sudan, bevorzugt jungen Knaben vergewaltigt,
teilweise von ganzen Gangs der Jannjawihd.(25) Überhaupt ist Pädarastie
im gesamten Orient ein derartiges Massenphänomen, dass die Ethnologin
Ingeborg Baldauf bei einer Studie in Afghanistan zu dem Ergebnis kam,
das ca. 70 Prozent der männlichen Bevölkerung in pädarastische
Handlungen involviert ist.(26) Mann-männliche Vergewaltigungen
als Markierung der Macht treten zudem überdurchschnittlich gehäuft
im Militär- und Gefängniswesen auf.
Während im bürgerlichen Westen Liebe, Sexualität, Intimität
und Ehe idealtypisch als Einheit gefasst werden(27), fallen sie in islamischen
Vorstellungen auseinander: Liebe ist vor allem ein – meistens
nicht erfüllbares – Sehnen nach einer Frau (oder auch einem
Knaben). Sie kann auch mit einer intimen, aber nicht sexuellen Freundschaft
unter Gleichen einhergehen.
Liebe und Freundschaft sind also miteinander konnotiert, während
es im Westen Liebe, Beziehung und Sexualität sind. Entsprechend
kann die islamistische Gruppe Freundschaft so deutlich von Sexualität
abspalten und sie verdrängen.
Denn die einzige Form von Sexualität, die gesellschaftlich den
männlichen Ehrvorstellungen entspricht ist Dominanzsexualität,
die zwar durchaus Gefühle zulassen kann, diese aber extrem über
eine feste, veräußerlichte Rolle zu kanalisieren hat.
Schwul-Sein als Ausdruck nicht-männlicher Sexualität, bei
der Liebe und Sex zusammenfallen und Passivität nicht als Schande
wahrgenommen wird, muß deshalb dem islamistischen Mann, der selbst
seine latente Homosexualität unterdrückt und auf äußere
Objekte verschiebt, als ständige Bedrohung seines Ichs erscheinen,
die mit allen Mitteln zu bekämpfen ist.
Für jene Männer, die im Nahen Osten ein sozial, ökonomisch
und sexuell frustriertes Leben zu führen gezwungen sind, ohne bislang
die Möglichkeit zu haben dies emanzipatorisch zu ändern, stellt
der manifest Homosexuelle, der „Schwule“ im bürgerlich-westlichen
Sinne, somit eine weitere ideale Projektionsfläche dar, die eigenen
verkannten Gefühle oder Wünsche aggressiv zu entsorgen.
Schuld, im Sinne einer internalisierten Kategorie, fehlt weitgehend
in dieser Selbstwahrnehmung und damit fehlt auch die Selbstinitiative,
eigene Unzulänglichkeiten zu verändern. Männer, die wie
Mohammed Atta alle Klischees der latenten Homosexualität erfüllen,
wissen um ihre eigentliche Entmännlichung, die ihnen ihre frustrierte
Sexualität tagtäglich in Erinnerung ruft. Terror wird so gleichzeitig
zum „Ausbruch der eingesperrten sexuellen Wut“ und zum „verzweifelten
und pathologischen Versuch der Re-Maskulinisierung des ent-männlichten
Selbst.“(28)
Manns-Bilder
Nur mit Terror, der in Selbstvernichtung gipfelt, kann an dem überkommenen
Begriff der Ehrhaftigkeit noch festgehalten, Aktivität und Männlichkeit
im Sinne islamischer Tradition inszeniert werden.
Denn der arabische Ehrbegriff betont ja aggressives Machtstreben, phsysische
Stärke, Tapferkeit und die Bereitschaft zur Gewalt. Das Dilemma
wird nun offensichtlich: Seit Jahrzehnten bieten die desolaten Gesellschaften
des Nahen Ostens, die in Diktaturen erstarrt sind und sich ökonomisch
bei rasant wachsender Bevölkerungszahl in einer Dauerrezession
befinden, keinerlei Betätigungsfelder mehr für diesen Ehrbegriff.
Oftmals verunmöglicht die eigene ökonomische Lage es sogar
Mittelstandsmännern vor ihrem 30. Lebensjahr zu heiraten. Studien
der marokkanischen Soziologin Fatima Mernissi zufolge ist die daraus
resultierende Sexualnot so groß, dass über die Hälfte
aller von ihre befragten Männer regelmäßig Verkehr mit
Tieren hatten.(29)
Die Bevölkerung des Nahen Ostens verdoppelt sich alle dreißig
Jahre, so lebten etwa in Kairo um 1900 400.000 Menschen, heute sind
es geschätzte 20 Millionen. Laut UN-Statistiken sind über
50 Prozent der Menschen im Nahen Osten unter 20 Jahre alt, ohne dass
sich ihnen irgendeine tragfähige soziale oder wirtschaftliche Zukunft
bieten würde. Selbst diejenigen, die ein Auskommen haben und nicht
von Wohlfahrtszahlungen abhängig sind, finden größtenteils
im unproduktiven und staatlichen Sektor Beschäftigung. Mehr als
die Hälfte aller Ägypter arbeitet im staatlichen Bereich,
das heißt vor allem in jener aufgeblähten Bürokratie,
in der nicht Leistung, sondern unbedingte Loyalität als oberster
Wert angesehen wird und über ein Fortkommen entscheidet.
Die von der Weltentwicklungsorganisation UNDP im Jahr 2002 über
die Länder der arabischen Liga vorgelegten Statistiken sprechen
Bände: Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens ist größer
als das aller arabischen Staaten zusammen.(30) Arabische Ökonomien
sind nahezu ausschließlich auf Distribution und Konsumption ausgerichtet,
einzig Ölrendite, Transferzahlungen und westliche Subventionen
erhalten sie (noch) am Leben.
Von Produktivität kann deshalb keine Rede sein, aber auch die traditionellen
Betätigungsfelder des arabischen Mannes, Kriege und Raubzüge
zur Steigerung eigener Ehre und Mehrung des Wohlstandes, gibt es nicht
mehr. Der Überfall Iraks auf Kuwait dürfte ein letzter Versuch
gewesen sein, die tiefe Krise des Landes mit militärischen Mitteln
zu beheben. Auch bietet Krieg, wie noch vor zwanzig Jahren, als etwa
Ayatollah Khomeini eine ganze Generation junger Männer als Märtyrer
in irakischen Minenfeldern verheizte, keine Abhilfe mehr, der wachsenden
Zahl „zorniger junger Männer“ Herr zu werden. Die Zeit
dieser Art zwischenstaatlicher Kriege scheint mit dem Blockkonflikt
und seinen unzähligen Stellvertreterkonflikten vorerst vorbei.
Da die dem islamisch/arabischen Patriarchat zugrunde liegenden wirtschaftlichen
und sozialen Strukturen sich also weitgehend aufgelöst haben ohne
dabei, wie in Europa, zu einer graduellen Emanzipation der Frau beigetragen
zu haben, führen patriarchale Strukturen ein gespenstisches Eigenleben
und bedingen sich mit einer staatlichen Herrschaft, die ebenso dysfunktional
geworden ist. Eine durch freie Konkurrenz bedingte Redefinition von
Männlichkeit fand ebenfalls nicht statt.
Kurz, der Ehrbegriff ist obsolet geworden. Die überwältigende
Masse der Männer ist zu Passivität verurteilt, hängt
von staatlichen Alimenten ab, die nachwachsende Generation steht noch
chancenloser da als ihre Väter. Wer je in arabischen Großstädten
die Scharen junger beschäftigungsloser Männer gesehen hat,
die an irgendwelchen Straßenecken herumlungern, denen zugleich
aber die Freuden ihrer gleichaltrigen Geschlechtsgenossen in Europa
oder Israel versagt sind, kennt dieses Dilemma aus eigener Anschauung.
Der islamistische Mann nun vermag weder den überholten Ehrbegriff,
der den Kern seiner strukturell mißglückten Ich-Konstitution
ausmacht, in Frage zu stellen, noch bieten sich ihm Formen gelungener
Sublimierung, also bleibt als Ausweg nur ungehemmte Aggressivität:
„Erst wenn die Welt in Flammen steht, können sie überglücklich
im Feuer vergehen.“(31)
Männer, die den Weg des modernen Djihad beschreiten, sind keineswegs
die Mehrheit in der arabischen Welt, sie stellen allerdings, und das
macht sie so gefährlich, einen Idealtypus dar, der strukturelle
Elemente islamischer Vergesellschaftung und Krisenreaktion konsequent
zu Ende führt. Den islamistischen Apokalyptikern mit Verständnis
für den arabischen Ehrbegriff entgegenzutreten, heißt sie
in ihrem Tun zu bestärken. Nur eine radikale Veränderung der
Strukturen, die diese Märtyrer hervorbringen, könnte langfristig
Abhilfe schaffen. Dieser Prozess ist mit dem Wort Demokratisierung nur
unzureichend gefasst.
Offenbar aber muss der initiale Anstoß für die notwendige
radikale Veränderung arabischer Gesellschaften und Männlichkeitsbilder
von außen kommen, eine strukturelle Veränderung von innen
scheint nachhaltig blockiert. Der islamistische Haß, den auch
nur der Gedanke an Veränderung auf sich zieht und die Wut mit der
im Irak und anderswo Frauenrechtlerinnen, Liberale, Homosexuelle und
all jene vom sogenannten Widerstand verfolgt werden, die im Verdacht
stehen im Diesseits ein besseres und freieres Leben führen zu wollen,
ist, so bleibt zu hoffen, zugleich Ausdruck dafür, dass zunehmend
mehr Menschen im Nahen Osten die Verfasstheit ihrer Gesellschaften grundlegend
in Frage zu stellen beginnen ohne sich nach dem „Delirium der
Vernichtung“(32) zu sehen.
*) Christian Knoop, Soziologe, ist Mitarbeiter bei
Wadi e.V. und forscht derzeit über zwischenmenschliche Sexualität
und Geschlechterverhältnisse im Nahen Osten.
Thomas von der Osten-Sacken von Wadi e. V. (www.wadinet.de)
ist Mitherausgeber des im Ca ira-Verlag erschienen Sammelbandes Amerika.
Der „War on Terror” und der Aufstand der alten Welt.
Schreibweise lt Al Arabiya-homepage
(1) „With the Insurgents in Hideout, Foreign Arabs Share Vision“,
Washington Post v. 10.11.2004.
(2) Ayaan Hirsi Ali : Der Terror hat sich festgesetzt; Zum Tod des Theo
van Gogh. In: Die Welt v. 10.11.2004.
(3) Ein anderer Filmemacher, der muslimische Inder Parvez Sharma, erhält
aus ähnlichen Gründen fast täglich Todesdrohungen. Sein
Film „In the Name of Allah“, wird in Kürze Premiere
feien. Sharma beschreibt das Leben homosexueller Frauen und Männer
in islamischen Staaten, in denen die Homophobie sprichwörtlich
ist. Wer sich in der islamischen Welt zu seiner Homosexualität
bekennt gefährdet im schlimmsten Falle sein Leben und erfährt
im besten erniedrigendste Diskriminierungen.
(4) Es ist kein Wunder, dass Filme die Gemüter der Islamisten weit
mehr Erhitzen als Bücher. Zwar galt Khomeinis Fatwa gegen „Die
satanischen Verse“ einem Buch, sie verfolgte vor allem aber ein
politisches Ziel: mit dem Aufruf Salman Rushdie zu töten sollte
der Geltungsbereich des Islam auf Europa ausgedehnt werden. Ansonsten
wäre das Buch weitgehend unbemerkt geblieben. Filme und Fernsehen
stellen in Gesellschaften, die laut einer UN-Studie aus 60 Prozent Analphabeten
bestehen, gefährlichere „Waffen“ als Druckwerke dar.
Deren geringe Bedeutung vor allem in der arabischen Welt verdeutlichte
die klägliche Präsentation der arabischen Staaten auf der
diesjährigen Frankfurter Buchmesse.
(5) SZ v. 04.05.2004.
(6) Hans-Peter Raddatz: Vom Allah zum Terror? Der Djihad und die Deformierung
des Westens. München 2002, S. 288.
(7) Vgl. Memri Special Dispatch v. 09.11.2004: Arabische Liberale rufen
UN zu einem Tribunal zur Verfolgung von Terroristen und ihren religiösen
Vordenkern auf. HYPERLINK http://www.memri.org www.memri.org
(8) Die gegen die irakischen Kurden gerichtete Vernichtungskampagne,
bei der auch gezielt Giftgas eingesetzt wurde, taufte Saddam Hussein
nach koranischem Vorbild „Al Anfal“.
(9) Raddatz 2002, S. 71.
(10) Zit. nach Hans Peter-Raddatz: Von Gott zu Allah? München 2001,
S. 213.
(11) Runak Faraj Rahim and Hana Shwan: Statistics on Violence Used Against
Women, published by Rewan Women Information and Culture Center, Suleymaniah,
Kurdistan - Irak 2003, S. 34.
(12) Siehe: Thomas von der Osten-Sacken und Thomas Uwer: „...keinen
staatlichen Sanktionen unterworfen“; Eine Anaylse der Mängel
im aktuellen Lagebericht des Auswärtigen Amtes zum Irak. Pro Asyl
Veröffentlichung, Frankfurt a. M. 2000, S. 14.
(13) Fatima Mernissi: Geschlecht, Ideologie, Islam, München 1987,
S 161.
(14) Wie sehr auch Frauen dazu neigen, Mechanismen der eigenen Unterdrückung
zu affirmieren, zeigt Natascha Wilting: „Kaum besser gestellt
als eine Sklavin, herumkommandiert von einem aufgeplusterten Macho,
einem Patriarchen aus zweiter Hand: Widerstand, so erwartet man, sollte
sich regen unter den islamischen Frauen, doch das Gegenteil ist der
Fall: Statt sich ihre Freiheit zu erkämpfen, demonstrieren immer
mehr Frauen z.B. in der Türkei dafür, doch endlich wieder
überall das Kopftuch, Symbol ihrer Unterdrückung, tragen zu
dürfen, treten ein für die Bestrafung derjenigen Frauen, die
sich den islamischen Vorschriften zu entziehen drohen (…)“,
Natascha Wilting: Psychopathologie des Islam, Bahamas Nr. 38, Berlin,
S. 44. Zugleich organisieren sich dort, wo es möglich ist, immer
mehr Frauen gegen Ehrtötungen, Genitalverstümmelungen und
andere Formen männlicher Unterdrückung, gründen Frauenschutzhäuser
und versuchen auf die Gesetzgebung ihrer Länder Einfluss zu nehmen.
(15) Raddatz 2002, S 285.
(16) Zit. nach Nasra Hassan: An Arsenal of believers; Talking to the
‚human bombs‘. In: The New Yorker v. 19.11.2001.
(17) Sayyid Qutbd, zit. nach Gerhard Scheit: Suicide Attack; Zur Kritik
der politischen Gewalt, Freiburg 2004, S. 457.
(18) Scheit, 2004, S. 457.
(19) Zit. nach Jan Goodwin: Der Himmel der Frau ist unter den Füßen
ihres Mannes, Frankfurt a. M. 1999, S. 62.
(20) Gerd Koenen: Mythen des 20. Jahrhunderts; Über das Neue und
Andere in Antisemitismus und Antizionismus. In: Kommune, Herbst 2004.
(21) Sania Hamady: Temperament and Character of the Arabs. New York
1960, S. 39.
(22) Vgl.: Ernst Simmel: Antisemitismus und Massenpsychologie, in: Ders.
(Hg.): Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1993, S. 60 ff.
(23) Di Martino und Schmitt: Kleine Schriften zu zwischenmännlicher
Sexualität und Erotik in muslimischen Gesellschaften. Berlin 1985,
S. 16ff.
(24) Bruce Dunne: Power and Sexuality in the Middle East. In: “Middle
East Report”. Spring 1998, S. 3.
(25) Mandi Steele: Arab Masters raping boy slaves. WorldNetDaily v.
18.07.2002.
(26) Ingeborg Baldauf: Die Knabenliebe in Mittelasien: Bacabozlik. Berlin
1988, S. 11ff.
(27) Wie wenig auch hier Ideal und Realität übereinstimmen
zeigt eine kürzlich vorgelegte Studie, der zufolge 40 Prozent aller
befragten Frauen in Deutschland angaben schon Erfahrungen mit männlicher
Gewalt gemacht zu haben.
(28) Hamady 1960, S. 98.
(29) Mernissi 1987, S. 63 ff.
(30) Zahlen bei Bernard Lewis: The Crisis of Islam, Holy War and Unholy
Terror. London 2003, S. 99.
(31) Leon de Winter: Dann ergeben wir uns doch einfach! Mit Demutsgesten
und Rückzugsgedanken ist den islamistischen Apokalyptikern nicht
beizukommen. In: Die Welt v. 27.03.2004.
(32) Theodor W. Adorno bezeichnet die „Vereinigung des Entsetzlichen
und des Wunderbaren, ein Delirium der Vernichtung“, als das Erlösungsversprechen
des faschistischen Agitators. Gleiches gilt für den Djihadisten.
Vgl. Thodor W. Adorno: Antisemitismus und faschistische Propaganda.
In: Simmel 1993, S. 161.
erschienen in Context XXI, Januar 2005