Cholera in Irakisch-Kurdistan
Vor
wenigen Wochen traten in der Region Suleymaniah und in
der 700 000 Einwohner-Stadt selbst die ersten Fälle
von Cholera auf. Ende November waren über 100 Menschen
erkrankt, einige Todesopfer hat die Krankheit bereits
gefordert.
Momentan ist die Krankheit unter Kontrolle, obwohl auch
schon in Dohuk ein erster Cholera-Fall bekannt wurde.
Bei der chronisch schlechten Versorgungslage in Irakisch-Kurdistan
und dem katastrophalen Zustand der Trinkwasserversorgungsnetze
besonders in den Städten, ist aber zu befürchten,
daß eine Ausbreitung der Epidemie bevorsteht, wenn
die kalten Wintermonate vorbei sind.
CHOLERA - der Ausbruch dieser Armutskrankheit in einem Land, das einst zu den reichsten der Welt gehörte, wirft ein Schlaglicht auf die Situation in Irakisch-Kurdistan: Von einer politischen Lösung und einer längerfristigen Entwicklung sind die irakischen Kurden heute weiter entfernt als nach dem Golfkrieg 1991.
Seit
viereinhalb Jahren ist das Überleben der kurdischen
Bevölkerung im wesentlichen abhängig von internationalen
Hilfsgeldern.
Das 1992 demokratisch gewählte kurdische Parlament
und die kurdische Regionalregierung wurden von keinem
Land der Welt je anerkannt. Die ersehnte Wirtschaftshilfe
für die Region blieb aus.
Durch diese Nichtanerkennung der kurdischen Regionalregierung
und durch die gleichzeitigen vertraglichen Bindungen der
Vereinten Nationen an die irakische Zentralregierung,
sind die Hilfsgelder zum größten Teil auf Nothilfemaßnahmen
beschränkt und können nur in Ausnahmen für
langfristige Strukturhilfen und Unterstützung der
lokalen Verwaltungsstrukturen verwendet werden.
Der
Ausbruch der Cholera auch in der Großstadt Suleymaniyah
ist ein Alarmsignal für die Gesundheitssituation
und die Versorgungslage der Bevölkerung.
Wenn
neben akuter Direkthilfe nicht auch sofortige Präventivmaßnahmen
für die Sicherung von sauberem Trinkwasser in den
Städten ergriffen werden, kann sich die Krankheit
mit Beginn der wärmeren Jahreszeit epidemieartig
ausbreiten.
Wir,
die Vereine WADI e.V. und HAUKARI e.V., sind dabei, Hilfe
zu organisieren und rufen deshalb auf:
- zu Geldspenden für die Unterstützung von Instandsetzungsmaßnahmen
an den Trinkwasserversorgungsnetzen in den städtischen
Zentren wie Suleymaniyah, Arbil, Dohuk, Darbandikhan
- zu Geld- und Sachspenden für die Unterstützung
eines Direkthilfe-Transportes der Organisation Weißdorn
e.V. zum dem Not-Krankenhaus in Bakrajoo/Suleymaniyah
WADI
e.V.: Gutleutstraße 144, 60327 Frankfurt, tel:
069-236510
Spendenkonto: 612305-602, BLZ: 500 100 60, Postbank Frankfurt
a.M.
HAUKARI e.V.: c/o Bernhard Winter: Juliusstraße
35, 60487 Frankfurt
Spendenkonto: 654092-600, BLZ: 500 100 60, Postbank Frankfurt
a.M.
Weißdorn e.V.: Werner-Seelenbinder-Str. 26,
07747 Jena, tel: 03641-394995
Spendenkonto: 360411 69, BLZ: 830 544 72, Sparkasse Jena